Nachdem nun die Vorbereitungen getroffen worden sind, also alle notwendigen Gerätschaften besorgt und bereitgelegt sind, das Fleisch frisch oder aufgetaut im Kühlschrank liegt, die Supplemente geliefert oder eingekauft sind und alle weiteren Zutaten vorhanden sind, geht es weiter mit der Berechnung der Portionsgröße für unsere Katze.
Es gibt dabei unterschiedliche Vorgehensweisen, z. B. kann man den Kalorienverbrauch über das metabolische Gewicht der Katze berechnen. Diese Berechnungen sind aufwendig und führen nicht immer zum gewünschten Erfolg, denn es gibt so viele Einflussfaktoren auf den tatsächlichen Energiebedarf einer Katze, dass dieser nie ganz genau ermittelt werden kann. Ebenso gut kann man nach der Faustregel etwa 30 g Fleisch pro Kilogramm Körpergewicht der Katze verarbeiten und diese Portion dann nach Bedarf an die notwendige Menge anpassen.
Folgende Einflussfaktoren sind relevant für die Ermittlung des Energiebedarfs:
· Stoffwechsellage der Katze
· Alter der Katze
· Freigänger oder Hauskatze
· Aktiv oder ruhig
· Gesundheitszustand
· Körpergewicht (dicke Tiere benötigen in Relation weniger Energie)
· Und nicht zu vergessen die Möglichkeit, dass die Katze außer Haus zum Mausen geht!
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die tatsächlichen Portionen in der Regel eher kleiner sind, denn der Körper der Katze verstoffwechselt die Rohmahlzeit fast vollständig. Sichtbar wird dies durch eine deutlich verringerte Kotmenge , es wird fast alles verwertet wird, was mit der Rohmahlzeit aufgenommen wird. Die erforderlichen Futtermengen werden Ihnen im Vergleich zu den Mengen, die Sie zuvor an industriell gefertigtem Futter gegeben haben, zunächst sehr gering erscheinen.
Wenn Sie also mit dem Füttern nach der BARF-Methode beginnen, berechnen Sie den Bedarf nach folgender Faustregel:
Eine 4-kg-Katze benötigt demnach 4 x 25 bis 30 g Fleisch = 100 bis 120 g Fleisch plus Supplemente, Ballaststoffe und eventuell Wasser als Mahlzeit pro Tag. In den ersten Wochen nach der Umstellung hat es sich bewährt, die Katze regelmäßig zu wiegen und je nach Gewichtsverlauf die Portionsgröße anzupassen. Nach etwa zwei bis drei Monaten bleibt das Gewicht stabil und Sie kennen den genauen Bedarf Ihres Tieres.
Zu Beginn der Umstellung auf die Rohfütterung kann es sein, dass Ihre Katze noch nach Futter bettelt, der Verdauungstrakt muss sich erst an die geringere Menge Futter gewöhnen. Wenn Ihr Tier das toleriert, geben Sie in diesem Fall noch ein wenig mehr Wasser in die Mahlzeit, damit der Magen besser gefüllt wird und so ein Sättigungsgefühl entsteht. Nach kurzer Zeit hat sich der Körper der Katze umgestellt und reagiert wieder genauso satt wie gewohnt. Wenn Sie bemerken, dass die Katze zwar pünktlich zur Fütterungszeit erscheint, aber zuvor nicht ständig bettelt (obwohl es auch hier Ausnahmen gibt!), dann haben Sie die Umstellung gut geschafft. Wenn dabei dann das Gewicht Ihres Tieres konstant bleibt, erhält es genügend Energie und Sie können mit dieser Menge dauerhaft weiterfüttern, vorausgesetzt, die Umstände ändern sich nicht, z. B. dass ihre Katze nicht trächtig oder krank wird, dann müssen Sie – am besten nach individueller Beratung – eine Anpassung vornehmen.