Zubereitung einer BARF-Mahlzeit

 

1. Schritt – Vorbereitung der Zutaten

 

Fleisch

Je nachdem, welche Konsistenz die Mahlzeit für ihre Katze haben soll, wird nun das Fleisch entsprechend geschnitten oder gewolft. Bei Internetbestellungen werden häufig schon vorbereitete Fleischportionen angeboten, die Ihnen unter Umständen die Arbeit erleichtern. Die meisten Katzen mögen gern in Stückchen geschnittenes Fleisch. Schneiden Sie alles in mundgerechte Portionen. Ab und an kann auch ein größeres Stück Fleisch (höchstens Mausgröße) mitverwendet werden. Grob gewolft werden kann Muskelfleisch, fein gewolft werden Leber und andere Innereien, die von den Katzen nicht so gern gefressen werden und so von ihnen nicht „aussortiert“ werden können. Hühnerherzen können am Stück verfüttert werden.

 

Fisch

Roher Fisch wird mit Gräten (sofern kein Filet gekauft wurde) verarbeitet, entweder gewolft oder in Stücke geschnitten. Köpfe und Innereien werden wegen möglichem hohen Thiaminasegehalt und möglichen Rückständen aus der kommerziellen Zucht wie Umweltgifte und Antibiotika nicht verwendet.

 

Knorpel

Je nachdem, was Sie an knorpel- und sehnenhaltigem Fleisch besorgen konnten, wird  z.B. die Putenkeule erst entbeint, dann werden die Stücke mit den Sehnen in lange Streifen geschnitten und grob gewolft. An den Enden der Geflügelbeine bzw. in Gelenknähe sind Knorpelanteile, die Sie ebenfalls mitverwenden können, in diesem Fall (bei Röhrenknochen wie bei Hühnerbeinen) ebenfalls gewolft.

 

TIPP: Wechseln Sie beim Wolfen des Fleisches mit sehnigem, fettigem und reinem Muskelfleisch ab, dann setzt sich der Fleischwolf nicht so schnell zu.


Knochen

Bei jeder dritten Mahlzeit sollte Ihre Katze mit Calcium aus Knochen versorgt werden. Dazu verwenden Sie am besten Geflügelknochen. Bereits vorverarbeitete Knochen und Knochenanteile, die es z.B. als „ganzes Kaninchen“ im Internet zu kaufen gibt, enthalten häufig noch etwas größere Knochenteilchen. Diese sind völlig unproblematisch, vorausgesetzt Ihre Katze zerbeißt sie zunächst, um sie dann zu fressen. Viele Katzen sortieren diese Knochenstückchen jedoch aus, dann wird es notwendig, die Knochen fein zu wolfen.


TIPP: Besonders fein bekommen Sie (Geflügel)Knochen, wenn sie diese mehrmals durch die kleinste Lochscheibe des Wolfes drehen.


Fett

Je nachdem, welches Fett Sie verwenden, sind unterschiedliche Vorbereitungen zu treffen. Bei Verwendung von Gänse- oder Schweineschmalz sind keine weiteren Schritte nötig, Sie können das Fett direkt zum Fleisch dazugeben. Butter sollten sie zuerst langsam im Topf auflösen, bis sie geschmolzen ist, und dann abgekühlt über das Fleisch geben. Rinderfett wird meist als Talg in Stücken geliefert oder vom Metzger abgegeben, dieses muss – ebenfalls wie Lammfett oder Hühnerfett (idealerweise mit Haut) – vor der Verarbeitung gewolft werden. Manche Katzen tolerieren keine ganzen Fettstücke in der Mahlzeit.

 

Ballaststoffe

Je nachdem, welches Gemüse Sie als Ballaststoff zur Rohmahlzeit hinzugeben, sind unterschiedliche Vorbereitungen notwendig. In der Regel jedoch wird das Gemüse zunächst gewaschen, falls nötig geschält und sehr klein gerieben. Bei dauerhaftem Umstieg auf BARF-Mahlzeiten empfiehlt sich hierzu die Anschaffung eines elektrischen Gerätes. Bei vielen Katzen ist es notwendig, das klein geriebene Gemüse anschließend mit wenig Wasser noch zu pürieren.

 


2. Schritt: Vorbereitung der Supplemente


Je nachdem, welches Rezept Sie verwenden und ob Ihre Katze alle natürlichen Supplemente annimmt oder ob aus anderen Gründen wie Allergien, Unverträglichkeit oder Ablehnung der Ersatz von natürlichen durch chemische Supplementen (z. B. Eisentabletten statt Rinderblut) notwendig ist, sind unterschiedliche Vorbereitungen zu treffen. 

 

Seealgenmehl, Eierschale/Knochenmehl, Bierhefe und Salz werden entsprechend den Angaben im Rezept mit einer Feinwaage abgewogen. Mögliche Alternativen wie Jodtabletten, Vitamin-D-Präparate, Eisentabletten usw. werden im Mörser zerstoßen und fein gemahlen. Alle pulvrigen Supplemente werden mit mindestens der gleichen Menge Wasser vermischt und kräftig verrührt.

 

TIPP: Um eine Klumpenbildung zu vermeiden, verwenden Sie für Pulver-Supplemente einen Schüttelbecher (Dressing-Becher)!


Die Leber als Vitamin A-Lieferant kann entweder geschnitten oder püriert der Fleischmahlzeit hinzugefügt werden. Möglich ist auch die wöchentliche 1xGabe .

 

Maiskeimöl wird tropfenweise zugegeben, am besten direkt über das Fleisch, ebenso das geraspelte bzw. pürierte Gemüse.

 

Die Verwendung von Blut erfordert ein wenig Sorgfalt, zum einen, weil die Masse manchmal recht zähfließend ist und sich nur schlecht aus der Verpackung (Vakuum) herausdrücken lässt, zum anderen, weil das Blut bei Unachtsamkeit Verunreinigungen in der Küche verursacht. Geben Sie das Blut direkt aus der Verpackung oder Flasche in die Rohfleischmasse.

 


3. Schritt: Mahlzeiten fertig zubereiten und einfrieren

 

Nachdem alle Zutaten fertig vorbereitet sind, werden sie zusammen in eine Schüssel (bei größeren Mengen auch in einen mittleren oder großen Wäschezuber) gegeben und gründlich (mit gewaschenen Händen eventuell mit Einmal-Handschuhen) vermengt.

 

Wenn Sie für mehrere Wochen Futter vorbereiten, empfiehlt es sich, mindestens zwei unterschiedliche Rezepte zuzubereiten, um die Ausgewogenheit der Nährstoffversorgung sicherzustellen.

 

Wenn Sie die Fleischmasse fertig zubereitet haben, können Sie sie in die vorbereitete Behältnisse abfüllen, abwiegen und mit Aufklebern versehen und beschriften (hat sich vor allem bei mehreren Katzen mit unterschiedlichen Rezepten bewährt). Verwenden Sie einen wasserfesten Stift, damit die Aufschrift beim Auftauen nicht verloren geht.


Fleischportionen können im Kühlschrank aufbewahrt werden (Rind bis zu drei Tage, Geflügel zwei Tage). Bei zu langer Lagerung verweigert die Katze die Futteraufnahme.

 


4. Schritt: Füttern


Zunächst müssen Sie die eingefrorene Mahlzeit wieder auftauen. Wenn möglich wird die Fleischportion über Nacht im Kühlschrank aufgetaut. Sie können auch ein kaltes Wasserbad zum Auftauen verwenden, aber niemals die Mikrowelle, es entstehen zu viele Stellen mit Überwärmungen im Fleisch, die einen Vitaminverlust verursachen, der nicht kalkulierbar ist.

 

Die im Kühlschrank aufgetaute Fleischmahlzeit wird direkt vor der Fütterung mit etwas warmem Wasser vermischt und so auf Zimmertemperatur gebracht. An dieser Stelle kann auch etwas warme Fleischbrühe (Knochen, Fleisch, ohne Gemüse, ohne Salz oder andere Gewürze) verwendet werden. Das fördert die Akzeptanz der Mahlzeit, vor allem bei einer frisch erfolgten Umstellung. Sind Sie gerade mitten in der Eingewöhnungsphase, so geben Sie nun einige der Zutaten hinzu, die Ihre Katze besonders gern frisst, wie Trockenfutterkrümel, Eigelb, Joghurt, Sahne usw.

 


5. Schritt: Entsorgung der Reste


Manche Katzen tendieren dazu, ihr Futter in kleinen Portionen zu sich zu nehmen, verteilt über mehrere Stunden am Tag. Vor allem Katzen, die vorher ständig Trockenfutter zur Verfügung hatten, zeigen dieses Verhalten. Bei hohen Temperaturen im Sommer wird dies unter Umständen zum Problem, denn rohe Fleischreste ziehen unweigerlich Fliegen und Mücken an, die innerhalb kürzester Zeit ihre Eier darin ablegen. Katzen fressen den Rest der Fleischmahlzeit dann nicht mehr. Sie sollten also, wenn irgend möglich, Ihre Katze auf Einzelmahlzeiten umstellen. In der Regel genügen zwei Mahlzeiten pro Tag, während der Umstellung können Sie die BARF-Mahlzeit auch vier- bis fünfmal täglich anbieten und die Anzahl der Mahlzeiten nach und nach verringern. Sobald die Katze mit Fressen aufhört, kommt der Rest wieder in den Kühlschrank bzw. wird verworfen.

 

Erfahrungsgemäß fressen fast alle Katzen nach der Umstellung ihre Schälchen restlos leer, sodass Reste kein Thema mehr sind. Dennoch bleiben immer mal wieder welche übrig, uum Beispiel wenn die Katze an heißen Tagen weniger Appetit hat oder wenn sie krank ist. Die Fleischreste müssen immer sofort entsorgt werden. Möglich ist dies über den Restmüll, allerdings besteht hier die Gefahr des Madenbefalls!

 

TIPP: Alle Reste der Fleischmahlzeiten werden in kleine Beutel umgefüllt und eingefroren. Kurz vor der Abholung des Mülls durch die Müllabfuhr kommen die dann gefrorenen Reste allesamt in die Mülltonne.