Nährstoffzusätze - Vitamin A


Vitamin A gehört wie die Vitamine D und E zu den fettlöslichen Vitaminen, das hat zur Folge, dass eine zu hohe Dosis nicht wie bei den wasserlöslichen Vitaminen über den Urin wieder ausgeschieden, sondern im Körper gespeichert wird und es somit möglicherweise zu Überdosierungen kommen kann! Der Vorteil dieser Vitamine besteht darin, dass sie sozusagen „auf Vorrat“ gegeben werden können, also z. B. über eine Gabe einmal in der Woche.

 

Eine für die Katze ideale Vitamin-A-Quelle stellt die rohe Leber dar, besonders Puten- und Gänseleber sind sehr reich an diesem Vitamin. Häufige Bedenken wegen der hohen Schadstoffbelastung von Innereien sollten hier nicht zum Tragen kommen, denn die Menge, die verfüttert werden muss, um den Bedarf der Katze zu decken, ist sehr gering. Pro Tag und Kilogramm Körpergewicht benötigt die Katze etwa 100 IE an Vitamin A. Allerdings kursieren unterschiedliche Angaben zum tatsächlichen Bedarf (bis zu 700 IE werden empfohlen). In Untersuchungen wurde festgestellt, dass auch bei einem herbeigeführten Vitamin-A-Mangel die Zahl der Erkrankungsfälle bei praktisch null lag, die hier verwendeten Werte sind angelehnt an den Bedarf anderer Spezies.

 

Ein kleiner Teil des Vitamin-A-Bedarfs kann ergänzend durch die Fütterung von frischem Eigelb gedeckt werden. Durch den hohen Gehalt an wichtigen Nährstoffen und Fettsäuren ist es eine wertvolle Ergänzung in der Ernährung nach der BARF-Methode. Eine alleinige Vitamin-A-Versorgung über Eigelb ist jedoch nicht möglich.

 

Häufig wird zur Versorgung mit Vitamin A und D Dorschlebertran empfohlen. Durch den hohen Gehalt an beiden Vitaminen ist jedoch eine Überdosierung von Vitamin D bei Supplementierung von Vitamin A kaum zu vermeiden. Deshalb sollte die Verwendung von Dorschlebertran nur eingesetzt werden bei genaueren Kenntnissen der Vitaminzusammensetzung in einer BARF-Mahlzeit und Berücksichtigung des hohen Vitamin-D-Gehaltes.


Vitamin A ist wichtig für die Augen, für die Zellgesundheit, für das Immunsystem, Knochen- und Muskelwachstum und die Fortpflanzung. Außerdem nimmt man an, dass es eine krebshemmende Wirkung hat. Die meisten Lebewesen können im Organismus Vitamin A aus in Pflanzen vorliegenden Karotinen umwandeln. Lediglich die Katze ist zu diesem Syntheseschritt nicht fähig, sie muss das Vitamin A direkt aufnehmen. Es findet sich in tierischen Geweben, vor allem in der Leber und in Fischölen. Wie bei allen fettlöslichen Vitaminen werden Überschüsse im Körper gespeichert und bei Unterversorgung wieder mobilisiert. Erste Anzeichen eines Vitamin-A-Mangels können extrem trockene – und dadurch gereizte und entzündete – Augen sein. Im weiteren Verlauf kann es zur Netzhautdegeneration, zum Gewichtsverlust, Schwindel, Hautläsionen, erhöhter Infektanfälligkeit, struppigem Fell, Nierenerkrankungen und Fortpflanzungsstörungen und Schäden am Skelett kommen. Überdosierungen sind bei fettlöslichen Vitaminen ebenfalls toxisch, da sie nicht, wie bei wasserlöslichen Vitaminen über die Niere wieder ausgeschieden werden. Folgen sind Skelettmissbildungen, spontane und innere Blutungen. Im weiteren Verlauf kommt es zu vielen anderen Symptomen.