Nährstoffzusätze - Calcium und Phosphor

 

Natürlicherweise wird der Bedarf der Katze an Calcium und Phosphor über die knochigen Anteile im Beutetier gedeckt. Bei der Rohfütterung wird dies meist durch die Fütterung von rohen und fleischigen Knochen am Stück oder gewolft nachgeahmt. Sehr gut geeignet sind Hühnerflügel oder -hälse. Wegen der Gefahr der Verstopfung bzw. des „Knochenkotes“ wird empfohlen, nur bei jeder 3. Mahlzeit rohe Knochen hinzuzugeben. Allerdings kann bei Katzen, die die Knochenzugabe problemlos vertragen, auch jede Mahlzeit mit einem entsprechenden Knochenanteil versehen sein. Bei der Gabe von Knochen und/oder anderen Calcium- bzw. Phosphorquellen ist darauf zu achten, dass das empfohlene Verhältnis von Calcium : Phosphor von 1,15 : 1 erhalten bleibt.

 

Der Bedarf an Calcium liegt für Katzen bei 80 mg/kg KG/Tag und an Phosphor bei 70 mg/kg KG/Tag.

 

Eierschalen-Pulver (selbst hergestellt ohne den Stempel-Aufdruck oder gekauft) ist ein Calciumcarbonat und kann zur Calcium-Ergänzung verwendet werden. Es ist besonders dann geeignet, wenn durch einen hohen Anteil an Muskelfleisch bereits viel Phosphor in der Mahlzeit vorhanden ist.

 

Knochenmehl ist ebenfalls eine Alternative zur Knochenfütterung. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass es sich um naturreines Knochenmehl von hoher Qualität und von nur einer Tierart handelt, z. B. Rind. Für Allergiker ist auch Mehl aus Pferdeknochen erhältlich.

 

Neben diesen natürlichen Supplementen sind auch chemisch hergestellte Zusätze auf dem Markt wie Calciumcitrat, Calciumcarbonat oder Dicalciumphosphat. Bei der Auswahl der Zusätze sollte man jedoch immer bedenken, dass Nährstoffe aus natürlichen Quellen besser vom Körper aufgenommen und verwertet werden können.

 

TIPP: Geben Sie so viel Phosphat wie nötig hinzu, vermeiden Sie jedoch Überdosierungen und behalten Sie das Calcium-Phosphor-Verhältnis von 1,15 : 1 im Auge!

 

Calzium erfüllt zwei wichtige Aufgaben: Es ist Teil der Struktur in Knochen und Zähnen und es wirkt als intrazellulärer Botenstoff, der die Zelle in die Lage versetzt, auf Stimulierung wie Hormone und Neurotransmitter zu reagieren. Wird nicht genügend Kalzium aufgenommen, so führt dies zur Freisetzung von Parathormon, das in den Nebenschilddrüsen gebildet wird und dessen Hauptfunktion die Erhöhung des Kalzium-Spiegels im Blut ist. Durch dieses Hormon die Aufnahme von Kalzium im Darm und die Rückresorption durch die Nieren erhöht und es wird gebundenes Kalzium bei einem Mangel aus den Knochen gelöst. Folgen davon können Knochenbrüche, chronisches und akutes Nierenversagen, Bauchspeicheldrüsenentzündung und anderes mehr sein.

 

Phosphor ist nach Kalzium der zweithäufigste Bestandteil in Knochen und Zähnen. Es ist essentiell für das Zellgesundheit, die Energienutzung und den Energietransfer sowie für den Fettsäuretransport und die Bildung von Aminosäuren und Proteinen. Generell wird Phosphor aus tierischen Quellen besser verwertet als aus pflanzlichen Bestandteilen und ist hauptsächlich in Fleisch vorhanden. Die anhaltende Verabreichung hoher Phosphorkonzentrationen führt zu Nierenerkrankungen. Bei bereits bestehenden Nierenerkrankungen muss die Phosphor-Zufuhr reduziert werden.   


Weitere Mineralstoffe, die bei ausgewogener Ernährung nach der BARF-Methode jedoch nicht zusätzlich ergänzt werden müssen:


Magnesium ist der drittgrößte Mineralstoffbestandteil der Knochen und ist wichtig für den Stoffwechsel der Kohlenhydrate und Lipide. Es wirkt bei einer ganzen Reihe von Enzymen als Katalysator und hat einen wichtigen Einfluss auf die neuromuskuläre Aktivität. Ein Magnesiummangel kann zu verringertem Wachstum, übermäßiger Reizbarkeit und (Muskel-)Krämpfen, Appetitlosigkeit, Koordinationsprobleme und Gefäßerweiterung mit Blutdruckabfall führen. Die Aufnahme des Magnesiums in den Körper wird von vielen Faktoren behindert, z.B. zu hoher Konzentrationen an Phosphor, Kalium, Kalzium, Fett und Protein. Bei zu übermäßiger Aufnahme besteht die Möglichkeit, dass sich  Struvitharnsteine (bestehend aus Magnesium-Ammonium-Phosphat) bilden, die bei Katzen häufig vorkommen.

 

Natrium, Chlor und Kalium sind Mineralstoffe, die wichtige Aufgaben im Säure-Basen-Haushalt, in der Übertragung von Nervenimpulsen, in der osmotischen Bilanz und im Wasserstoffwechsel haben. Ein Mangel an Kalium kann Probleme mit dem Bewegungsapparat, Lethargie und Herz- und Nierenschäden hervorrufen, ein Mangel an Natrium und Chlor hingegen verursacht Störungen im Wasserhaushalt, Magersucht, Müdigkeit, Erschöpfung und Haarausfall. Kalium kommt vor allem in Getreide und Ballaststoffen vor, aber auch in Weizenkleie, Hefe und Trinkwasser. Natürlicherweise findet sich Kalium ebenfalls im Blut als Bestandteil der roten Blutkörperchen, so dass beim Füttern mit der BARF-Methode der Kalium-, Natrium-, und auch der Eisenbedarf über Zugabe von Rinderblut – und bei Unverträglichkeit – über die Zugabe von Hefe - gedeckt wird.