Die Nahrung der Katze besteht hauptsächlich aus Fleisch. Aber Fleisch ist nicht gleich Fleisch – vor allem hinsichtlich Proteingehalt, Proteinqualität und Energie –, was bei der Auswahl von Fleischsorten und deren Qualität von Bedeutung ist. Eine Aufnahme von etwa 6 g Rohprotein pro Kilogramm Körpergewicht und Tag wird empfohlen.
Da das Eiweiß als Energielieferant nicht ausreicht und die Katze nur einen sehr kleinen Teil ihrer Nahrung (1 bis 2 %) aus Kohlenhydraten bestreitet, hat der Stoffwechsel der Katze eine Besonderheit: Er gewinnt neben der Aufnahme von Fett Energie durch die Glukoneogenese. Das bedeutet, der Katzenstoffwechsel ist in der Lage, mit bestimmten Enzymen aus Proteinen Glukose herzustellen (Glukoneogenese), um die Energieversorgung des Körpers und vor allem des Gehirns sicherzustellen. Dieser Prozess erfordert wiederum selbst viel Energie, deshalb muss dem Körper der Katze immer ausreichend Eiweiß zur Verfügung stehen.
Wenn die Katze nicht genügend Eiweiß mit der Nahrung aufnimmt, bleiben diese Enzyme unvermindert aktiv. Sie „arbeiten“ also ungehindert weiter und bauen körpereigenes Eiweiß wie z. B. die in der eigenen Muskelmasse vorhandenen Proteine ab. Dadurch können Wachstumsprobleme, Appetitlosigkeit, Eisenmangel, Haarausfall, brüchiges, struppiges Fell, Muskelabbau und andere Symptome auftreten.
Auch ein Zuviel an Protein ist für die Katzen nicht gesund. Bei der vorwiegend mit Fleisch gedeckten Eiweißration der BARF-Methode kann ein Überschuss bei richtiger Fütterung nicht zustande kommen, da frisches Fleisch eine (fast) optimale Eiweißzusammensetzung hat. Bei industriell hergestellter Nahrung tritt er dagegen häufig auf, denn es kommt bei den Proteinen nicht nur auf die Menge sondern auch auf deren Qualität der Eiweißquelle an. Werden viele minderwertige Proteine (z. B. aus Pflanzen und Tierabfällen wie Krallen und Federn) verwendet, muss die Gesamteiweißmenge erhöht werden, um eine ausreichende Versorgung mit allen Aminosäuren sicherzustellen. Ein Proteinüberschuss kann so das Entstehen und Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung unterstützen und wirkt toxisch, also giftig.
Einige Proteine sind für die Katze essenziell. Das bedeutet, sie müssen von außen mit der Nahrung zugeführt werden, weil diese Aminosäuren (Bausteine der Proteine) vom Körper nicht oder nur in
kleinsten Mengen hergestellt werden. Eine dieser Aminosäuren ist das Taurin. Mehr dazu hier