Fisch in der BARF-Mahlzeit

 

 

Die Fütterung von rohem Fisch nimmt im Rahmen einer BARF-Mahlzeit eine besondere Stellung ein.

 

Fisch ist reich an Kalium, Jod, Selen, Zink, Fluorid und vielen Vitaminen. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren wirkt sich positiv auf Herz und Kreislauf aus. Das Fischfleisch liefert leicht verdauliches und hochwertiges Eiweiß, das sich bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zur Fütterung eignet.

 

Allerdings müssen bei der Zubereitung einer Fischmahlzeit einige Dinge beachtet werden:

· Teilweise recht hoher Vitamin-D-Gehalt (besonders bei Lachs)

· Hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren, dadurch erhöhter Bedarf an Vitamin E           

· Teilweise hoher Gehalt an Thiaminase

 

Thiaminase ist ein Enzym, das Thiamin (Vitamin B1) spaltet und so für den Organismus unbrauchbar macht. Thiaminase ist hitzeempfindlich, das bedeutet, dass es durch Kochen zerstört wird, aber beim Einfrieren aktiv bleibt. Das Enzym Thiaminase zerstört Vitamin B1 sowohl direkt in der Rohmahlzeit als auch das im Körper der Katze vorhandene Vitamin B1. Häufige Fischmahlzeiten mit stark thiaminasehaltigen Fischen führen so zu einem Vitamin-B1-Mangel, der schwere Störungen hervorrufen kann.

 

Zum Thiaminase-Gehalt in Fischen gibt es bisher wenig sichere Quellen. Das Enzym reichert sich vor allem in den Innereien und in den Kiemen der Fische an.

 

Für eine BARF-Mahlzeit können Sie – unter Berücksichtigung des Vitamin-D-Gehaltes – folgende (thiaminasearme oder -freie) Fischarten verwenden:

 

· Lachs (wegen des sehr hohen Vitamin-D-Gehaltes nur eingeschränkt verwenden)

· Forelle

· Dorade

· Kabeljau

· Alaska-Seelachs

· Rotbarsch

· Scholle

· Seehecht

· Thunfisch 

· Aal

   

Es wird empfohlen, nicht öfter als ein- bis zweimal pro Woche rohen Fisch zu verfüttern. Bei regelmäßiger Fütterung sollten Arten mit einem möglichst niedrigen Vitamin-D-Gehalt (z. B. Rotbarsch oder Forelle) verwendet werden und die Mahlzeiten gegebenenfalls mit Vitamin E und B ergänzt werden.

 

Wichtig ist auch zu wissen, dass der Nährstoffgehalt der Fische aus Aquazucht oft erheblich abweicht von dem frei lebender Fische, deren Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffe, Spurenelementen und Fettsäuren in der Regel höher ist. Auch hier ist es also wichtig, die Abwechslung mit in den Speiseplan einzubauen, also sowohl unterschiedliche Fischarten zu kaufen als auch bei der Auswahl auf deren Herkunft und Haltungsbedingungen zu achten.

 

Kaufen Sie Fisch möglichst frisch ein. Lange Lagerung führt zu Vitaminverlust und schnellem Verderb. Alternativ kann auf gefrorenen Fisch ausgewichen werden.

 

Achten Sie beim Einkauf auf die Bezeichnung. Seelachs ist ein Köhlerfisch und die Lachsforelle ist eine mit speziellem karotinhaltigem Futter gefütterte Forelle, die dadurch rötlich gefärbtes Fleisch erhält. Beides ist kein Lachs!