Im Gegensatz zum Hund, der ein sogenannter „Allesfresser“ ist und sich weitgehend an den Speiseplan der Menschen angenähert hat, war und ist die Katze ein reiner Fleischfresser.
Trotz der durch Evolution und Züchtung entstandenen Vielfalt an unterschiedlichsten Rassen ist die Katze ein Beutegreifer geblieben. Wie ihre Vorfahren ernährt sich unsere Hauskatze auch heute
noch
überwiegend von kleinen Nagetieren wie Mäusen oder Ratten. Sie frisst auch Vögel, Reptilien und Amphibien wie z. B. Eidechsen und Lurche. Insekten und Spinnen befinden sich ebenfalls auf ihrem natürlichen Speiseplan, sofern die Katze freilebend ist oder als Freigänger auf die Jagd gehen kann.
Alle Organe der Katze sind auf eine hohe Eiweißzufuhr und eine schnelle Verwertung tierischer Proteine ausgelegt.
Sie verfügt über das typische Gebiss eines Beutegreifers. Es besteht aus insgesamt 30 Zähnen. Deutlich sichtbar für jeden sind die Eck- oder Fangzähne, die jeweils in die andere Kiefernhälfte hineinragen und mit der sie die Beute festhalten und töten kann. Die jeweils sechs kleinen vorderen Schneidezähne in Ober- und Unterkiefer werden vor allem zur Fellpflege eingesetzt. Die Backenzähne dienen zum Zerreißen und groben Zerkleinern der Beute.
Auch die Verdauungsorgane sind ganz auf die reine Fleischzufuhr eingestellt. Im Magen herrscht ein sehr saures Klima, der pH-Wert der Magensäure liegt natürlicherweise zwischen 1 und 2. Dieser niedrige Wert ist wichtig, weil die Enzyme zur Eiweißverwertung besonders gut in diesem Klima funktionieren und die Säure im Magen Keime und Bakterien abtötet.
Fleischfresser haben einen etwa um die Hälfte kürzeren Darm im Verhältnis zur Körpergröße als Allesfresser. Da die Nahrung vorwiegend proteinhaltig ist, wird sie innerhalb von 24 bis 36 Stunden schnell verdaut. Der Darmtrakt ist hervorragend für die Verdauung von Proteinen und Fetten ausgestattet. Die Hauptaufgaben dabei sind dem Dünndarm vorbehalten; der Dickdarm dient vorwiegend der Wasserrückgewinnung, was bei Betrachtung der Herkunft der Tiere aus den Trockengebieten und Steppen Afrikas eine wichtige Funktion darstellt.