Eine besondere Stellung unter den Kohlenhydraten nehmen die Ballaststoffe ein. Mit ihrer natürlichen Nahrung nimmt die Katze nicht nur Fleisch und Fett, sondern auch viele andere – nicht verdauliche – Bestandteile zu sich. Es handelt sich dabei um Haare, Krallen, Fell, Schnabel, Haut usw. der Beutetiere.
Diese unverdaulichen Bestandteile müssen bei der Ernährung nach der BARF-Methode ersetzt werden.
Diese Ballaststoffe sind wichtige Bestandteile zur Gesunderhaltung der Darmfunktion. Unverdauliche Nahrungsbestandteile vergrößern das Volumen des Darminhaltes. Der Darm wird dadurch angeregt, den Darminhalt durch eine verstärkte Peristaltik schneller zu transportieren. Verstärkt wird dieser Effekt durch Ballaststoffe, die zusätzlich noch sehr viel Wasser binden, wie z. B. Kleie oder Flohsamenschalen. Diese wasserbindenden Ballaststoffe müssen unbedingt vor der Zugabe zum Futter eingeweicht werden, denn wenn sie nicht genügend gequollen sind, entziehen sie dem Darm zusätzliche Flüssigkeit, was dann zum gegenteiligen Effekt führt: Die Katze bekommt Verstopfung. Die Anwendung von wasserbindenden Ballaststoffen sollte für Fälle vorbehalten bleiben, bei denen andere Ballaststoffe nicht ausreichend (wirksam) sind.
Rohes Gemüse kann von der Katze nicht verdaut werden und ist daher ideal als Ballaststoff einsetzbar. Verwenden kann man Kürbis, Karotte, Gurke, Rote Beete, Zucchini und wenn von der Katze toleriert auch Sellerie oder Fenchel. Alle Gemüsearten sollten zuvor klein geraspelt und, wenn nötig, püriert werden. Manche Katzen bekommen Verdauungsprobleme vom rohen Gemüse. Hier kann Abhilfe geschaffen werden, indem man das Gemüse vor dem Pürieren kurz blanchiert.
Kein Obst! Obst ist für Katzen nicht geeignet. Es enthält zu viele Kohlenhydrate in Form von Fruktose, zu deren Verwertung der Katze das entsprechende Enzym fehlt.
Außerdem nicht geeignet zur Zubereitung einer Rohmahlzeit sind alle Sorten von Zwiebelgewächsen und Nachtschattengewächsen, z.B. Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Tomaten, Kartoffeln
etc. Außerdem ist Vorsicht geboten bei Hülsenfrüchten und Kohlsorten. Beides verursacht Blähungen bis hin zu Durchfällen und Erbrechen.